Impressionen der Atlantic Odyssey 2014

Vorbereitungen in Arrecife (Lanzerote)

Alltag an Bord

Angeln auf hoher See

Schöne Momente

 

Land in Sicht

Heute, am 08.12.2014 gegen 07:15 UTC sehen wir die ersten Lichter
Martiniques!

Nach einem weiteren spektakulären Sonnenaufgang fahren wir unter Motor
durch die Flaute gen Le Marin.
Die nächsten Stunden werden wir mit der Vorbereitung des Landfalls
verbringen. Festmacher vorbereiten, Fender aus den tiefsten Löchern
kramen, den Hafen informieren, Aufräumarbeiten etc. Also ein paar
arbeitsreiche Stündchen.

Dann zum Zoll, um uns anzumelden. Janne wird uns fluchtartig verlassen,
da er einen Flug nach Barbados erwischen will, wo er noch Freunde
trifft. Wir hatten den größten Spaße mit dem Junge (44J) von Aland und
freuen uns schon auf ein Wiedersehen in Thailand oder auf den Alands in
einigen Jahren.

Ingo wird noch ein paar Tage an Bord bleiben und Martinique genießen.

So, jetzt geht es an die Arbeit. Mehr dann nach dem erfolgreichen Landfall.

Alle sind ein wenig elektrisiert. Mina ist glücklich, der Skipper auch 😉

Bücher: keine Zeit
Musik: The Dresten Dolls, First Orgasm in the Morning

Atlantiküberquerung (07.12.2014): Zielpsychose und die Rückkehr des Konjunktivs

Endlich ist sie da, die Flaute. Wir hatten schon begonnen, an den
Wettermodellen zu zweifeln. Nun ist also unser Glaube an die vermutlich
sündhaft teuren Wetterprognosen gestärkt, aber wir stecken im Leichtwind.
So kurz vor dem Ziel.
Schon besuchen uns die ersten braunen, kleinen Vögel, nachdem wir bisher
nur weiße große gesehen haben. Finkenartig flattern sie um unser Boot.
So nach am Ziel.
Schon meinen die ersten von uns, zwischen dem Seetang auch Gras treiben
zu sehen.
Wir sind fast da.
Verdammt. Warum jetzt Schwachwind? Auch auf den Positionsreports sieht
es so aus, als würden uns Hinz und Kunz überholen.
Riecht schon jemand die Coladas?

Kein Zweifel, wir leiden unter Zielpsychose. Meist zeigt sie sich als
eine Form der bipolaren Depression mit einigen heftigen
Wahnvorstellungen. Bei denen, die das ganze schon mal durchgemacht haben
(Ingo, Fritze) verläuft es etwas glimpflicher. Heide ist ohnehin
entspannt und symptomfrei. Aber Mina hat sich schon so auf die Ankunft
gefreut. Und Janne will auf Barbados Freunde treffen. Nichts macht die
Psychose schlimmer als die Aussicht auf einen einmaligen Termin (wie
gute Freunde auf Barbados treffen). Die Persönlichkeit schwankt von
Freude, Optimismus und Euphorie in Richtung Depression und Verzagtheit.
Minütlich, mit jeder Regung des schlaffen Windes. Mit jeder Veränderung
seiner Geschwindigkeit oder des Winkels. Aber er schlägt sich wacker und
bleibt der angenehme Typ den wir kennen und lieben gelernt haben.

Ich fühle mich sehr an die letzte Querung erinnert, als mich das gleiche
Schicksal ganz ohne Terminaussichten traf. Man war so kurz vor St.
Lucia. Und nun wollte dieser unfähige Skipper auch noch eine komplexe
Halse machen, nur damit er Martinique ausweichen konnte. Landmassen sind
doch vollkommen überbewertet. Denkt denn niemand an mich? Ich brauchte
dringend WLAN und ein Drink und festen Boden unter den Füßen. Tja. So
trifft es vermutlich die meisten. So kurz vorm Ziel.

Aber es gibt eine weitere Wendung. Mina, die unser ruhrgebietstypisches,
schnörkelloses Deutsch gewohnt ist, verdreht die Augen ein ums andere
Mal. Der Konjunktiv ist da. Und zwar I und II. Mit allem drum und dran:
Modalverben, die gern auch ein Voll- UND ein Hilfsverb dabei hatten.
„Wären wir früher gen Süden gefahren, könnten wir nun vermutlich zwei
Knoten mehr aufs Ziel schaffen“.
„Wir hätten anluven können. Wir würden dann wohl kaum in der Flaute sitzen“.
Hätte, hätte, Herrentoilette. Oder auch „Could have, would have, should
have“ (übrigens ein schönes Zitat aus meinem Viertlieblingsfilm
„Zombieland“)

Nun, wir Erwachsenen erfreuen uns am neuen Sprachstil, Mina rollt mit
den Augen und will Iceage 3 sehen.
„Mama, darf ich?“
„Hätten wir nicht so viel Strom gespart, wäre nun die Batterie des
Notebooks knackvoll. Also: Nein.“
Augenrollen.
„Wie stehts mit dem iPad? Zocken?“
„Wäre Dein Vater so klug gewesen, die Karibik-Karten für unser Navi zu
kaufen, würdest Du in naher Zukunft auf dem iPad spielen können.“
Hat er aber nicht, so brauchen wir das iPad für die Anfahrt der Inseln.
Mehr Augenrollen.
„Nun gut, zum Glück wurde ein weiteres iPad gekauft, so stünde einem
fröhlichen Spiel nichts entgegen. Aber es wurde ja am Strom gespart, um
noch mehr Diesel zu haben, was uns in der Zukunft mehr Optionen böte.“
Mina geht mit den Mäusen spielen.
Die Biester hat sie selbst gefüttert und die sind ohne Batterie
einsatzbereit.

Tatsächlich könnte dieser Beitrag unter Einfluss einer Zielpsychose
geschrieben worden sein, der Autor wäre dann geistig beschränkt und den
Worten wäre kein Glauben zu schenken.

Allen geht es gut, wir freuen uns auf den Landfall.

Buch: Schülerduden Grammatik
Musik: The Residents

Atlantiküberquerung (02.12.2014 – 06.12.2014): Flaute? Welche Flaute?

Seit sieben Tagen zeigt uns die Wettervorhersage, dass wir ab dem 45.
Längengrad in einer Flaute stecken müssten. Was haben wir uns für
Gedanken gemacht: So kurz vorm Ziel nochmal im Schwachwind dümpeln? Mit
Martinique im Blick verhungern und verdursten, weil die Vorräte nicht
reichen? Wir haben die Dieselprognosen dreifach gecheckt. Wir haben die
Tankanzeigen befragt und letztendlich die Betten ausgebaut um zu sehen,
wie weit wir unter Motor wirklich fahren könnten (dabei hat sich
gezeigt, dass die von uns verwendete Prognosemethode etwas zu
konservativ ist; wir hatten mehr Diesel als gedacht). Wir haben den
Energieverbrauch drastisch reduziert. Die Selbststeueranlage nutzen wir
nur im Notfall, der Inverter ist aus. So werden die Elektrogeräte nur
kurzzeitig am Tag geladen. Und das restliche Fleisch haben wir aus der
Tiefkühltrue ins Eiswürfelfach gelegt, um die Truhe vom Netz zu nehmen.
So sparen wir und Diesel, da unsere Solarzellen für die Versorgung
ausreichen.

Und dann kam sie nicht. Die Flaute. Jeden Tag, an dem wir neue
Grib-Daten (so heißen Wetterberichte heute unter Seglern) laden,
begleitet uns der Wind ein wenig länger. Aber morgen wird sie kommen.
Und am nächsten Tag? 13 Knoten Wind.

Heute, am Nikolaustag, rasen wir mit über sieben Knoten hart an einem 15
Knoten-Wind direkt auf Martinique zu. Es sollte Flaute herrschen. Heide,
die Chef-Navigatorin sagt noch ca. 29 Stunden bei aktueller
Geschwindigkeit voraus. Es sind deutlich unter 250 SM bis zum Ti-Punsh
unter karibischen Palmen. Jetzt haben wir Blut geleckt. Ganz auf die
Sicherheit verzichten wir nicht: Sind wir in den letzten Tagen noch mit
unserem improvisierten Mast und dem ebenfalls improvisierten Code-Zero
(ein sehr leichtes Schwachwindsegel) gefahren, haben wir nun mit der
Genua ein stärkeres Segel gesetzt. Wir kommen näher an den Wind und
riskieren nicht, dass uns eine der nun häufigen Regenfronten das Rigg
zerreist. Aber es ist noch immer ein Ritt. Die Wellen hatten nicht genug
Raum, um aus der neuen Windrichtung Höhe aufzubauen. Alytes hoppelt mit
gewisser Leichtigkeit über die Ein-Meter-Hügel. Unter Deck ist es bei
den hier herrschenden feuchten 30°C schon etwas mulmig. Auch uns nun
eingeschworene „Crossing-Crew“. Mina und Heide sehen sich trotzdem unter
Deck ein Film an. Chapeau.

Die Nächte sind in den letzten Tagen hinreißend. Nach täglichem
Dämmerungsfeuerwerk segeln wir unter einem vollen Mond durch helles
Zwilicht. Wann immer die Wolken auf dem Rückzug sind, explodiert der
Himmel mit Sternbildern und Meteoriten. Wir steuern meist in kurzer Hose
und T-Shirt. Nur die Weste muss natürlich sein, und die Pickleine
verbindet die Wachhabenden in der Nacht mit dem Boot. Denn wenn hier
einer über Bord geht, merkt der Rest der Crew es vermutlich erst drei
Stunden später.

Das Meer ist nun voll treibenden Seetangs. Gelblich-braune Teppiche
schweben im tiefen Blau. Zum Teil werden sie so dicht, dass unsere Angel
ein Sträußchen einfängt. Leider finden sich kaum Fische, die auf diesen
Köder anbeißen. Entsprechend haben sich unsere Erfolge auf dem Gebiet
reduziert (Wir haben ohnehin noch genug Fleisch an Bord). Auch Alytes
fängt ihren Teil. An den Rudern haben gestern große, buschige Nester
gebildet. Uns ist das aufgefallen, da das Steuer schwergängig wurde. Ein
paar Bilder mit der Unterwasserkamera von der Badeplattform aus brachten
Gewissheit. Also beigedreht, Taucherbrille auf und wieder mal bei über
5.000 Meter Wassertiefe schwimmen gehen. Das Wasser ist bei 27 °C, macht
also Spaß. Und die 4,5 Meter Welle bei vier Knoten Fahrt vom letzten Mal
hatten wir auch nicht (Oups, jetzt habe ich micht verplappert. Die
Geschichte wollte ich eigentlich gar nicht schreiben ;-).

Die Crew ist nun optimal einespielt. Wir essen gut und viel (bis auf
Janne, der will seine Frau mit einem noch härteren Körper überraschen),
aben alle Probleme im Griff und sind insgesamt guter Dinge. Zur Zeit
lachen wir vor allem darüber, wie uns die abstrakten und gelegentlich
willkürlichen Wetterdaten in emotionale Extreme bringen. Mir ist nun
klar, wie das Orakel von Delphi funktionierte. Mina hat exorbitant coole
Nikolaus-Geschenke gebastelt. Alle haben stinkige Segelschuhe voll m&ms
bekommen (die dann verstohle ins Wasser geworfen wurdne, da die
Geschmacksrichtung „Käsefuß“ nicht so angenehm schmeckt) und Mina steht
jeden Morgen mit Ingo und Mir vor Sonnenaufgang auf um den
Adventskalender zu prüfen.

Uns fehlen zum kompletten Glück also nur noch ein paar Wale. Und dann
Land in Sicht.

Buch: Zaubern für Dummies, Teubner: Fish und Meeresfrüchte
Musik: David Bowie: Best of Bowie

Atlantiküberquerung (30.11.2014 – 01.12.2014): Tief im Passat

Nach dem einen oder anderen Abenteuer hilft uns das Wetter nun, uns auf
die Karibik einzustimmen. Der Wind ist so kontinuierlich und so ruhig
wie ein klebrig schwerer Reggae-Song.

Die Soft-Drinks sacken tiefer in die Proviantkisten, das Bier und der
Wein schwappen nach oben. Eher wie Urlaub, nicht wie eine harte Regatta.
Crew und Skipper tanken Sonne und Schlaf. Die Wettervorhersage
verspricht gleichbleibende Konditionen. Vielleicht etwas Schwachwind.
Aber wir haben am Anfang Diesel gespart und werden im Zweifel die
Motoren anwerfen, um nicht Stecken zu bleiben.

Es bleiben noch einige Aufgaben. So wird Altytes jeden Tag
durchgecheckt, alle wesentlichen Komponenten werden gespült und geputzt.
Verluste gibt es schon einige. Vor alle Taue und Schäkel, die der
Dauerbelastung dieser Überquerung nicht standhalten. Aber wir haben
volle Ersatzteillager und sind daher weiter unterwegs.

Im Rahmen der Atlantic Odyssey leisten wir zudem einen kleinen
wissenschaftlichen Beitrag: Wir haben gestern eine Treibboje des
Wetterdienstes ausgesetzt. Dieses recht sperrige Teil hatten wir bis zum
40. Längengrad mitgeführt. Nun wurde sie von Mina mit Edding und
Farbstiften aufs beste verziert und dann gemeinschaftlich über Bord
geworfen. Für die nächsten Jahre treibt sie nun langsam in der
Meeresströmung, sammelt und sendet Wetterdaten.

Heute haben wir letztens gefangenen Segelfisch verspeist und planen
gerade, wie wir die restlichen Fleischvorräte noch essen können. Ab
heute gibt es vermutlich jeden Tag was aus der Truhe. Und die Angel
lassen wir drin, da wir nichts fischen wollen, was am Ende nicht
gegessen wird.

Das größte Risiko ist nun wohl nur noch der „Half-Time-Blues“. Kaum hat
man die Hälfte überschritten, fühlt man sich im „wir sind ja schon bald
da“-Modus. Tatsächlich ziehen sich die lauen Segeltage aber noch über
mindestens eine Woche. Tragisch.

In diesem Sinne heben wir unsere Cocktail-Gläser in Eure Richtung,
Peace and Harmony,
Altytes und Crew

Bücher: „Electrics Afloat“
Musik: Dennis Brown, The A&M Years

Atlantiküberquerung (28.11.2014 – 30.11.2014): Rückschläge; die Stunde der Improvisationen

Diejenigen, die sich auf der Atlantic Odyssey Website unseren
Fortschritt anschauen, haben sicher bemerkt, dass wir langsamer geworden
sind. Hier eine kurze Geschichte zu den Ursachen.

Wie jeden Morgen um 08:45 UTC klingelt der Wecker. Aufstehen, Zähne
putzen, Katzenwäsche und Ingo als Wachhabenden ablösen. Zuvor noch
schnell einen Tee für ihn und mich aufgesetzt. Es dämmert gerade erst,
also gibt’s noch ein Rührei mit Toast, gebratenen Tomaten und frischem
Rosmarin für uns.

Nach dem Snack sitzen wir gemeinsam und genießen den Sonnenaufgang.
Gerade hier, auf hoher See, eines der schönsten Erlebnisse überhaupt.
Nicht nur das feist-barocke Spiel aus Licht, satten Farben und allen
möglichen Formen, sondern auch die Gewissheit, dass die dunkle, zugige
Nacht nun verjagt ist.

Gerade starren wir gerade mit einer Tasse dampfenden Tees in der Hand in
Richtung Vorschiff, als Altytes einen kurzen aber deutlich merkbaren
Sprung macht. Dazu ein klar hörbares, trockenes Knacken. Uns war nicht
klar, was geschehen war. Wir dachten an durchrutschende Schoten (Alytes
lief mit über acht Knoten) oder eine Kollision mit etwas kleinem.
Vielleicht einer der vielbeschworenen Wale, vielleicht eine Tonne?
Hinter uns ist im Wasser nichts zu sehen. Wir machten eine kurze Runde,
ich kontrollierte die Bilgen auf Wassereinbruch. Alles in Ordnung.
Alytes segelte so gut wie zuvor. Bei weiteren Kontrollen (Mina war nun
auch an Deck) fanden wir die Ursache.

Unser Parasailor ist am sogenannten Spi-Fall befestigt. Das ist ein Tau
das vom Mastkopf ca. 1,2 Meter parallel zum Mast außen nach unten
geführt wird. Kurz über dem Punkt, an dem das Vorsegel angeschlagen
wird, ist mit einem Blech und sechs Nieten eine Umlenkrolle befestigt.
Hier kann das Spi-Fall dann nach vorn geführt werden. Die Rolle ist
schwenkbar, um seitliches Setzen des Segels zu ermöglichen. Hieran
(direkt an der Rolle) hängt normalerweise unser Parasailor.

Normalerweise. Aber nun nicht mehr. Denn das Blech, an dem die
Umlenkrolle befestigt ist, ist mit allen Nieten aus dem Mast gerissen
worden. Sie ist am Spi-Fall nach unten gefallen und hängt nun über dem
Kopf des Parasailors. Nun wird also nichts mehr parallel zum Mast
geführt. Das Vorwindsegel hängt direkt an der Rolle im Mastkopf. Wir
segeln noch sehr gut. Aber im Mastkopf gibt es keine Vorrichtung, die
ein Reiben des Spi-Falls an scharfen Kanten neben den oben sitzenden
Umlenkrollen verhindern würde. Es besteht das Risiko, das die Leine
durchgescheuert wird und das Segel (immerhin über 140 Quadratmeter
Stoff) im Wasser landet. Das wäre mit großer Wahrscheinlichkeit ein
Totalverlust.

Also runter mit dem Segel. Es ist schnell geborgen, auch wenn wir einige
Schwierigkeiten mit den Leinen und dem Stress hatten. Dazu später
vielleicht mehr.

Es zeigt sich aber, das die Entscheidung richtig war. Das Spi-Fall ist
an der Stelle, an dem es aus dem Mast kam, bis auf die sog. Seele des
Taus durchgescheuert. Die Bruchlast war bereits stark vermindert. Nur
fürs Gefühl: Der Parasailor zieht mit etwa sechs Tonnen Kraft an den
beteiligten Komponenten unseres Riggs.

Wir setzten zunächst unsere Genua (das normale Vorsegel) und lassen uns
vom Wind ein wenig treiben. Nur fünf Knoten. Und dann denken wir in der
Gruppe über Reparaturmöglichkeiten nach. Ideen werden ausgetauscht.
Ingos Erfahrungen sind Gold wert. Auch die Teilnahme an einer
Demonstration mit den Leuten von ISTec, dem Hersteller des Segels. Denn
diese empfehlen, das Spi-Fall zu schützen. Mit einer Scheibe oder einem
Gummiball.

Am Ende entscheiden wir uns für eine Improvisation, die eine Scheibe
vorsieht. Wir führen den Parasailor nun direkt im Mastkopf. Vor einem
Sicherungsknoten sitzt eine Plastikscheibe, die Ingo unter heldenhaften
Einsatz von Blut und Schweiß aus der defekten Umlenkrolle gefräst und
geschnitzt hat. Es folgen Testläufe von je einer Stunde. Der erste geht
schief, das Spi-Fall zeigt deutliche Schäden vor der Scheibe. Ingo
entfernt noch einen Grat. Zweiter Versuch. Wieder Schäden am Fall.
Diesmal haben Abweisebleche neben den Rollen im Mastkopf zum Problem
geführt. Wir hatten die Scheibe nicht dicht genug geholt. Sie muss
bewegungslos sitzen. Bei jedem Test verlieren wir etwa 40 – 50
Zentimeter vom Spi-Fall. Das wird langsam kurz. Wir haben nur noch einen
Versuch.

Die Manöver sind anstrengend. Janne, Ingo, Heide und ich, alle packen
mit an.

Also eine letzte Revision. Die Scheibe ist nun glatt wie ein Baby-Popo.
Wir sichern zudem das Fall davor mit selbstvulkanisierendem Gummiband.
Es wirkt wie ein weicher Keil vor der Scheibe und verhindert weitere
Bewegung. Wir achten mit Argusaugen darauf, dass sich im Mastkopf beim
dritten Versuch nichts mehr bewegt. Eine Stunde starrt zumindest einer
von uns auf dem Rücken liegend kontinuierlich mit dem Fernglas in den
Mast. Sonnenbrand und Nackenstarre. Egal. Das Spi-Fall ist bretthart
durchgesetzt die Scheibe liegt fest an.

Als wir es herunterholen große Erleichterung: Keine Schaden an Scheibe,
Tau oder Gummi. Letzteres ist eingedrückt. Das zeigt aber nur, dass es
seinen Dienst tut.

Nach 24 Stunden ist der Parasailor weitgehend wieder im Rennen. Und wir
auch. Zur Sicherheit werden wir ihn nur bei Windgeschwindigkeiten unter
20 Knoten fahren. Aber er ist oben und Alytes zieht wieder mit über
sieben Knoten durch den westlichen Atlantik. Alle Lorbeeren gehen an
Ingo, dessen handwerkliches Geschick entscheidend war.

Zur einsetzenden Dämmerung die Angel nochmals raus. Stressfrei ohne
fetten Wobbler nur mit zwei kleinen Plastiktintenfischen. Einer so
richtig schön Disko, mit Glitzer und Phosophoraugen, einer
grünlich-realistisch. Keine zwanzig Minuten später ein Biss. Janne ist
als erster vor Ort und nimmt den Kampf auf. Fisch-Gin, Haken, Netz und
Messer liegen bereit. Ein guter aber kurzer Fight und hinter unserem
Boot zappelt ein 1,70 Meter Segelfisch am Haken. Janne zieht in an der
Leine hoch, ich packe ihn. Ingo und Heide spritzen abwechselnd vom
besten Bombay Saphire Gin (der billige ist uns ausgelaufen) ins Maul und
hinter die Kiemen. Er zuckt und starrt uns aus großen, schönen,
hellblauen Augen an. Dann wirkt die Behandlung und er entschwindet in
hoffentlich angenehmen Rausch.

Was für ein Tag! Wir feiern die Reparatur und den Fang mit Bier, Wein,
frischen Brötchen, karibischem Kohlsalat und Würstchen vom Grill. Alle
sind glücklich und gesund (das nur für die ängstlichen Leser ;-). Den
Fisch gibt’s morgen.

Zitat des Tages:
„Lass mal. Mit dem Blut kann ich die Scheibe viel besser in der Hand
fixieren“
-Ingo beim Freihandschnitzen mit Stechbeitel und Plastikrolle

Atlantiküberquerung (26.11.2014 – 27.11.2014): Halbzeit

Heute, am 27.11.2014 hat Ingo als wachhabender Steuermann Alytes um etwa
06:30 UTC über unsere Halbzeitgrenze geführt. Wir haben somit noch 1.502
Seemeilen vor uns. Und wir haben genau so viele hinter uns. So abstrakt
es auch sein mag, es ist ein tolles Gefühl.

Am gestrigen späten Nachmittag haben wir es uns noch bei Rotwein,
Oliven, hausgemachtem Brot, kanarischem Räucherkäse, Honig, Serrano vom
Schweinebein und Melonen gut gehen lassen. Der Wind hatte da schon
mächtig zugelegt und wir hatten diskutiert, ob wir unser Vorwindsegel
abnehmen sollten.

Der Hersteller sagt „ab 20 Knoten solltet Ihr drüber nachdenken, bei 25
sollte er weg sein. Wenn Ihr das nicht schafft, hilft nur beten“. Da wir
eine eher religionsferne Crew sind, haben wir den Parasailor kurz vor
Einbruch der Dunkelheit eingeholt. Das Segel war nonstop für vier Tage
gesetzt. So konnten wir auch notwendige Prüfungen vornehmen, um Schäden
frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Nachts ging der Wind dann bis auf 31+ Knoten hoch. Die Wellen kamen mit
über vier Metern von hinten und wir waren alle recht froh, sehr bequem
nur mit dem Vorsegel und immer noch 6-7 Knoten unterwegs zu sein. Es war
allerdings ziemlich laut. Vor allem, wenn die Wellen hinter Alytes
brechen und die Kronen dröhnend unter unserem „Mittschiff“ durchrasen.
Steuern konnte man das Boot dabei mit dem kleinen Finger, so gut liegt
sie auf Spur.

Heute weht es weiterhin mit 18 – 22 Knoten. Die Welle bleibt bei drei
bis vier Metern und wiegt uns wie in stetiger Aufzugfahrt durch den Tag.
Das Vorwindsegel haben wir nach kleineren Reparaturen heute wieder
gesetzt. Nun machen wir über neun Knoten im Mittel und haben dabei eine
schöne, sanfte Fahrt.

Wir knacken eine Flasche Champagner, die Ihren Weg zu uns gefunden hat
und genießen das Segeln.

Atlantiküberquerung (23.11.2014 – 26.11.2014): Routine und Killerfische

Wie vorhergesagt segeln wir mit Geschwindigkeiten von 4,9 bis 8,0 Knoten
durch das Kap-Verde-Becken. Der Wind ist nun weitgehend stabil, so das
die Steuerleute kaum etwas zu tun haben. Unser Vorwindsegel, ein ISTec
Parasailor, leistet beste Arbeit. Aber kleine Abenteuer gibt es dann
doch zu bestehen.

So dieses etwa: Wir sitzen gemeinsam beim Abendessen.

Gerade kämpfen wir mit den Ruinen eines Rinderfilets. Der freundliche
Metzger hat unser bestelltes 1,5 kg Rinderfilet tatsächlich in 1,5 cm
Scheiben geschnitten. Als ich den Gefrierbeutel geöffnet vor mir habe,
blutet mir das Herz. Die Filets bluten leider nicht. Habe versucht, sie
als kurzgebratene Rouladen zuzubereiten. Mit Knoblauch, Thymian,
Rosmarin, Salz und Pfeffer. Aber sie waren trotz der „Rollform“ zu durch
geraten.

Die Crew kaut also auf dem Fleisch, wir knabbern an den Maiskolben vom
Grill und machen gerade die Bierdosen auf als die Angel losrattert. Ich
sitze außen und erwische sie zuerst. Ein Monster zieht in Sekunden
meterweise Leine aus. Trotz der sehr hart eingestellten Bremse. Kaum zu
bändigen. Alytes läuft vor Parasailor, das bedeutet, wir können ohne
größeren Akt keine Fahrt aus dem Schiff nehmen. Und sie macht über sechs
Knoten, was den Spaß nicht leichter macht. So nehmen wir den Kampf auf:
Fritze an der Rute, Janne macht sich mit Rettungsweste und Gaff (Haken)
bereit, Ingo am Fisch-Gin, Heide an der Kamera und Mina am Tisch
(heimlich den zweiten Maiskolben knabbernd).

Es geht hin und her. Heide fotografiert, Jannes GoPro läuft.
Es geht immer noch hin und her.
Janne versichert, dass die Batterie der Kamera geladen ist und dass er
eine besonders dicke Speicherkarte eingelegt hat.
Es geht weiter hin und her. Janne drückt doch auf Pause. Denn der Kampf
dauert schon 15 Minuten. Wir haben kein vernünftiges Equipment an Bord,
so steckt das Ende der Angel irgendwo zwischen wohlverborgenem Sixpack
und Schambein. Schmerzhaft. Aber das Adrenalin siegt. 25 Minuten. Ich
kann auf der dünnen Dyneema-Leine ein Lautenspiel bieten, so stramm ist
die Leine.

35 Minuten. Die Muskeln krampfen. Egal.

Endlich sehen wir den Fisch. Ein Brocken. Die Schwanzflosse deutlich
sichtbar hinter der Rückenflosse. Kräftige, seitlich schlängelnde
Schwimmbewegungen. Hier und da ein Sprung. Und noch immer vierzig Meter
zu kämpfen.

Nach etwa 40 Minuten haben wir ihn querab. Etwa 1,80 bis 2,00 Meter. Ein
blauer Marlin. Wunderschön. Wir wechseln die Positionen. Fritze am Gin,
Ingo zieht an der Angel, Janne bringt den Fisch unter Einsatz seines
Lebens kurz an Bord. Wir lassen ihn ziehen (OK, er hat sich auch ein
ganz klein wenig losgerissen und ist abgesprungen, aber er war an Bord)
und sind damit nicht unzufrieden. Denn wir haben noch sechs kg Fleisch
in der Kühlung und hätten an diesem Fisch sicher eine Woche zu essen
gehabt. Aber ohne Kühlung hätten wir das meiste über Bord werfen müssen.
Aber die Fotos sind da, die blauen Flecken, die Zerrungen und der
Muskelkater. Und der Stolz natürlich.

Das Bier schmeckt doppelt so gut und das trockene Fleisch geht runter
wie ein Kobe-Schnitzel. Am nächsten Tag zehn Minuten nach Ausbringen der
Angeln beißen sie wieder. Simultan, zwei Mahi-Mahis. Aber die sind
nichts, im Gegensatz zum Marlin.

Ansonsten geht alles seinen Lauf. Zwei Stunden lassen wir die Motoren
laufen, denn wir machen Wasser und nutzen den Autopilot recht viel.
Zusammen mit unseren Kühlschränken und all der Elektronik macht das eine
Menge Verbrauch.

Alle haben sich ins Bordleben eingefunden. Wir lesen und quatschen viel.
Mina wechselt die ersten englischen Worte mit Janne und ist ansonsten
bester Laune. Obwohl die Schule nun, in ruhigeren Gewässern, wieder
begonnen hat. Ingo springt hin und wieder als Lehrer ein und Mina hört
gebannt seinen spannenden und lustigen Geschichten zu. Vermutlich hat
sie nie so viel über Segeln und Eishockey gelernt, wie in den letzten Tagen.

Die ersten frischen Waren sind nun aufgebraucht. Wir sind ohne Möhren,
Sellerie und Zucchini. Aber Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kohl, Gurken,
Tomaten, Zitrusfrüchte, Mangos, Kiwis, Bananen und Äpfel halten sich
noch. Die Küche bleibt also auch nach 1,5 Wochen abwechslungsreich.
Unser größter Freund ist das „Schweinebein“, ein ganzer, zwölf Monate
alter Serrano-Schinken mit Klaue und allem drum und dran. Wunderbar. Der
ganze Salon ist schwanger mit dem schweren, Aroma. Ein Traum nach drei
Stunden Nachtwache in diesen Raum zu gehen.

Brot backen wir seit zwei Tagen. Jeden Tag zwei mittelgroße Laibe mit
verschiedenen Zutaten. Sonntags gibt’s ein Kuchen dazu. Der Aachener
Fladen (Danke, liebe Beni, dass Du diese Herrlichkeit in mein Leben
gebracht hast ;-)) mit Mango war großartig.

Wenn wir es richtig interpretieren sind wir zur Zeit an vierter Stelle
und in unserer Klasse (Lagoon 400) an erster. Nicht ganz schlecht 😉

Buch: Jaron Larnier, Who Owns the Future?
Musik: Norah Jones

PS: Gerade brachte uns eine Squaw (lokales Regengebiet) 30 kt Wind und
15,1 Knoten Geschwindigkeit. Wir beten derweil für unseren Parasailor 😉

PPS: Die nächste Nacht wird wohl etwas hektisch.

Atlantiküberquerung (22.11.2014 – 23.11.2014): Passatwind

Endlich ist es also geschafft. Wir scheinen einen stabilen Passat
erreicht zu haben. Die Wettervorhersage sieht für die nächsten Tage Wind
aus dem nordöstlichen Sektor voraus (Insh Allah). Alles zwischen 12 und
20 Knoten. Also angenehmstes Segeln.

So ist der erste Tag mit aufräumen, waschen und Normalität belegt. Wir
kommen alle zur Ruhe und können endlich Arbeiten an und unter Deck
verrichten, die im hohen Seegang der vergangenen Tage nicht möglich waren.

Es hat auch einige Verluste gegeben, die wir noch nicht überwunden
haben. Unser AIS ist ausgefallen. Das Gerät sendet keine Daten mehr an
unseren Plotter (so heißt das Navi beim Schiff). Wir halten nun – mehr
noch als sonst – sehr sorgfältig Ausguck.

Unsere Proviantkisten hat es bei den harten Wellen zerlegt. Heide hat
sie tapfer mit Draht geflickt. Der Proviant ist glücklicherweise intakt
geblieben. Und unsere Frischware hat ohnehin alles überlebt.

So saßen wir am heutigen Sonntag bei strahlender Sonne zur happy hour um
17:00 Uhr bei Kaffee, Fanta und einem frischen Mango-Kuchen zusammen und
haben die Zeit genossen. Alytes fegt derweil mit Höchstgeschwindigkeit
über die See. Rekord bisher: 11,2 Knoten. Gesurft. Zugegeben. Aber 7,5
Knoten sind nun die Regel.

Wir fahren unter Parasailor. Dieses wunderbare, quietschgelbe
Vorwindsegel ist an sich schon ein Gute-Laune-Faktor. Meist treffen wir
die „Rhumb Line“ (die direkte Kurslinie auf einer Mercartor-Karte), in
glücklichen Stunden auch den Großkreis (den kürzesten Weg auf einer Kugel).

Mina kann endlich ihre raumgreifenden Playmobil-Landschaften aufbauen
und mit wechselnden Reisepartnern bespielen. Alle anderen sind ebenfalls
rundum glücklich. Die Angel blieb heute ungenutzt, denn wir haben nach
weiteren Mahi-Mahis zu viel Fisch. Wer hätte das gedacht.

Musik (Nacht): Janis Joplin, The Very Best of Janis Joplin
Musik (Tag): Lilly Allen, Fuck you
Buch: Helmut Kohl, Aus Sorge um Europa (Ein Appell)

Atlantiküberquerung (19.11.2014 – 22.11.2014): Mit dem Ozean überleben lernen

Spoiler: Es wird niemand verletzt.

Mit hohem Einsatz von Nerven, Diesel und vermutlich auch Fugenmasse
unseres Bootes (sie quietscht an einigen Stellen etwas) sind wir
besseren Winden entgegengefahren. Besser sah in der Vorhersage aus wie
15 – 18 Knoten Wind. Zwischen Nordwest bis Nord. So wollten wir
zumindest Richtung Süden segeln.

Was dann kam, war zeitweise knüppelhart: 25 Knoten Wind waren die Regel.
In durchaus längeren Böen zeigt der Windmesser 32 Knoten an. Wir pflügen
mit dem zweiten Reff im Großsegel durch eine kabbelige See. Die größten
Seen erreichen gut und gern über vier Meter. Drei sind die Regel. Die
alte Welle aus West steht noch. Dazu die typische Atlantikdünung. Und
nun peitscht der Wind weitere Wasser aus einer dritten Richtung hoch.
Wohin wir Alytes auch steuern, um die Wassermassen im 45-Gradwinkel zu
nehmen, irgendeine Welle kommt immer von vorn. Unser Boot steigt auf und
rast auf der anderen Seite herunter. Dort wartet nach sehr kurzem Tal
schon die nächste. Alytes taucht ein. Gischt spritzt den Rudergängern
mit knapp 70 km/h ins Gesicht.

Wir fahren hart am Wind, mit einem Winkel von 41 Grad. Nicht schlecht
für einen Katamaran. Wir machen dabei bis acht Knoten Fahrt. Der
Fahrtwind wird zum schon herrschenden Starkwind addiert. Die Ohren sind
jedenfalls freigepustet. Um auf Spur zu bleiben müssen die Rudergänger
hart arbeiten und nach den üblichen drei Stunden fällt jeder zunächst in
die Waagerechte.

Mit im Schnitt sieben Knoten rasen wir gen Süden. Wir werden aber auch
gehörig durchgeschüttelt. Aber wir segeln. Und im Gegensatz zum
Motorgeknatter ist das heulen des Windes auch in der Nacht allemal
besser. Altytes schlägt sich wacker und ich werde etwas eifersüchtig auf
Janne. Am Abend gesteht er mir: „I think I start to fall in love with
this boat.“

Unser Kat nimmt die Wellen zwar am liebsten von schräg hinten. Aber wir
lernen, dass sie auch Wellen direkt von querab gut verträgt. Zu steil
sollten sie nicht sein, aber die vier Meter hohe, lange Dünung ist kein
Problem. Und sie verliert hierdurch kaum Fahrt. Ziemlich cool, unsere
Kröte.

Allen geht es weiterhin ausgezeichnet, auch wenn die Wachen hart sind.
Mina liest und stellt Rekorde in Temple Run auf dem iPad auf. Wir
anderen leben um zu steuern und steuern um zu leben.

Eigentlich ist Besserung für den Freitag vorhergesagt. In meiner Wache
(09:00 h – 12:00 h) kommt eine Wolkenfront auf uns zu. Hoffnung.
Hiernach scheint die Sonne. Aber nein, hiernach kommt die nächste Front.
Diesig und grau. Viel Regen. OK. Hiernach blauer Himmel. Wieder nicht.
Dann die dritte. Der Wind steigt auf 26 Knoten. Regen. Wellen. Plötzlich
blau. Plötzlich knarrt die Angel.

Alle stürzen sich auf die Rute, ich bleibe am Steuer und versuch, Alytes
zu verlangsamen. Janne nimmt den Kampf auf. Mina hält den Gin bereit,
Ingo die Gaff und Heide den Kescher. Ein harter Kampf, Janne gewinnt und
wir ziehen ein stattliches Mahi-Mahi-Weibchen an Deck. Sie haucht ihr
Leben im süßen Delirium aus, nachdem Heide kräftig Gin hinter Ihre
Kiemen gegeben hat.

Kaum ist der Fisch ausgenommen, knarrt die zweite Angel. Ein weiterer
Mahi-Mahi. Etwas größer diesmal. Unser Abendessen ist gesichert.

Und unsere Stimmung sollte noch besser werden: Denn während des Fights
mit den Fischen haben wir übersehen, dass der Wind auf Nord-Nordost
gedreht hat. Und er bläst nur noch mit 14 Knoten. Und der Himmel ist blau.

Wir haben den Passat gefunden!

Musik: Machine Head, Through the Ashes of Empires
Bücher: Auf keinen Fall!