Es ist soweit: Nach einer entspannten Überquerung der Bucht von Bengalen
planen wir heute, um etwa 20:00 UTC, in die Bucht von Trincomalee
einzulaufen.
Der Wind blies zwischen zehn und zweiundzwanzig Knoten aus wechselnden
Steuerbord-Quadranten. Die Genua, der Code Zero und unser Parasailor
kamen bei wechseldnen Windrichtungen zum Einsatz und jagten Alytes mit
sechs bis neun Knoten über den Indik. Am Ende waren wir so schnell, dass
wir die Segel an den letzten Tagen deutlich reduzieren mussten, um
unseren Agenten und die örtliche Bürokratie nicht mit einer zu frühen
Ankunftszeit zu überfordern. Aber bei den Bedingungen hier hat die
Geschwindigkeit einfach zu viel Spaß gemacht.
Jetzt halten wir also unser Versprechen vom 16. Februar, allerdings wird
es bei uns etwa 03:00 Uhr am Morgen sein.
Dank der sehr flachen See (selten hatten wir Wellen über 1,50 Meter)
haben wir die Zeit entspannt verbracht: Angeln, Schule, Brettspiele,
Schreiben, Lesen, Kochen, Essen und Schlafen. Heide und ich teilten uns
die Wachen im Dreistundenrhythmus und Mina ledert die machnmal müden
Eltern gnadenlos und Lachend im „Mensch ärgere Dich nicht“ ab.
Demütigend ;-). Die Schule meistert sie trotz der gelegentlich großen
Hitze großartig. Längst sind wir in den Hauptfächern auf der Zielgeraden
für das vierte Schuljahr und nebenher hat sie mich gerade heute mit
ihren Programmierkünsten überrascht: Perfekter Einsatz von globalen
Variablen in Hopscotch. Glückwunsch.
Endlich, seit vielen Wochen, haben wir auch wieder Erfolg bei Angeln.
Ein ordentlicher Thunfisch hat die Dyneema-Leine unserer Trollingangel
in kürzester Zeit mehr als dreihundert Meter von der Rolle gefegt. Der
Kampf war in den ersten zehn Minuten beinhart. Die Mannschaft gegen das
Monster aus der Tiefe: Heide verringert die Geschwindigkeit und macht
sich an der Gaff klar, Mina bringt Messer, Schneidebretter und Zange,
Fritze müht sich an der viel zu langen Angel ab. Dann plötzlich gibt er
auf. Denken wir. Statt dessen holen wir nach kurzer Zeit wieder mal
einen abgebissenen Fischkopf an Bord. Der Haken sitzt optimal. Aber der
Hai war offenbar schneller als wir. Aber wir haben Glück im Unglück: Der
Jäger hat uns noch über drei Kilo ordentlichen Steaks hinter den Kiemen
übrig gelassen. Kopfschüttelnd schneide ich das Fleisch vom spärlichen
Gerippe. Aus dem zerbissenen Magen kommen mir noch vier sardienenartige
Fischchen und einige Sepien entgegen.
Während wir die Steaks aus der Pfanne mit Paprikagemüse, Weißweinsauce
und Reis genießen versuchen wir ganz fest nicht an die Mundhygiene von
Raubfischen zu denken. Schmecken tuts trotzdem.
Trotz der zu erwartenden kurzen Nacht freuen wir uns riesig auf Sri
Lanka und natürlich Udo in Kerstin, die wir hier treffen werden.
Hallo Ihr Lieben,
mal wieder ein schönes Beispiel für die Nahrungskette. Wir freuen uns, dass es euch gut geht und vielleicht ja bald auf ein Wiedersehen.
Aber erstmal Dir lieber Fritze alles Gute. Hoffe Du hattest einen schönen Tag und deine Mädels waren besonders lieb zu Dir.
Umarmung und beste Wunsche aus Bochum.
Liebe Grüsse, Andi & KS
Hallo Andi,
Herzlichen Dank für die lieben Grüße und auf Bald!
Fritze und die Crew
Hallo, ihr Drei!
Schön, dass Ihr gut auf Sri Lanka angekommen seid.
So langsam werden wir auch nervös und fangen an, uns auf den gemeinsamen Urlaub mit Euch zu freuen.
Hier ist es inzwischen wieder winterlich und wir können uns kaum vorstellen, in weniger als zwei Wochen in kurzen Hosen in der Sonne zu schwitzen.
Passt bis zu unserer Ankunft gut auf Euch auf und sammelt schon mal ein paar Tipps für unsere Ankunft in dem für uns noch unbekannten Land.
Liebe Grüße aus dem Eis (ohne Gin)
Udo & Kerstin
Hallo Udo,
wir freuen uns schon auf Euch. Vergesst nur einige warme Sachen nicht: In Kandy und Umgebung ist es ziemlich kühl,
Herzliche Grüße und gute Reise,
Fritze
Ich hab’s ja geahnt! Schon wieder war der Hai schneller. 🙂
Jaja, es war aber auch ein Biest. Ich habe mal ein Photo angehängt, so dass Du ein Bild von der Größe bekommst. Der Mageninhalt war zu diesem Zeitpunkt noch drin, Mina hat aber kräftig die Nahrungskette dokumentiert…
Viele Grüße, Fritze