Unser nächstes Ziel war Tahuata. Eine kleine Insel nahe von Hiva Oa mit wenigen Einwohnern. Hier gibt es eine wunderschöne Ankerbucht mit tollem weißen Strand von Palmen umsäumt.
Zudem ist die Bucht unter Seglern dafür berühmt, dass hier fast immer Manta-Rochen anzutreffen sind, mit denen man schnorcheln kann. Und wir werden nicht enttäuscht. Bereits am nächsten Morgen schwimmen die ersten Mantas knapp an unserem Boot vorbei. Die Sicht des Wassers ist grandios, ganz untypisch für die Marquesas, da wegen des vielen Planktons das Wasser hier meist trüb ist. Wunderschön, fast schwebend schwimmen sie dahin. Schnell ist die Schnorchelausrüstung angelegt und wir machen uns im Wasser auf die Suche. Fritze hat Glück und ist direkt neben einem Manta getaucht. Wir anderen suchen hingegen aussichtslos da man im Wasser selbst nicht mehr so gut sehen kann und die Tiere schneller sind als wir.
Nachmittags lernten wir ein nettes französisches Familienboot kennen und Mina wird zum Kindergeburtstag eingeladen, abends wird dann am Strand mit den Eltern zusammen gegrillt. In der Bucht wohnt Steve, ein Polynesier, der das Fest organisierte und alle einlud. Als alle da sind, bereitet Poisson cru vor, eine echte Spezialität Polynesiens. Es handelt sich dabei um rohen Fisch (den er nachmittags in der Bucht mit Harpunen gefangen hat) in Zitrone und Kokosmilch eingelegt. Wahnsinnig lecker. Die Kokosmilch wird vorher frisch zubereitet. Dafür werden Kokosnüsse ausgescharbt und das gewonnene Kokosfleisch zwischen Blättern ausgepresst. Jeder Segler brachte zudem noch weitere leckere Sachen und Getränke mit. Es gab ein tolles Lagerfeuer am Strand in dem die Kinder voller Begeisterung das von uns mitgebrachte Stockbrot backten. Steve singt uns traditionelle Kriegsgesänge der Polynesier vor und bringt uns ein paar marquesische Wörter bei. Man fühlt den Nationalstolz, den er in sich trägt und mit voller Überzeugung antwortet er auf einige Fragen nur mit dem stark betonten Satz: „You have to feel it with your heard!“ Wir schmunzeln ein wenig, hier treffen wirklich unterschiedliche Kulturen aufeinander. Es ist ein schöner Abend, der irgendwann mit müden, glücklichen Kindern zu Ende geht.
Hallo Ihr 3, seit 3 Wochen sind wir wieder zuhause und genießen den europäischen Sommer. Die diesjährige Etappe ist beendet und die Bora steht trocken auf einem Mutu von Apataki und wartet auf unsere Wiederkehr im nächsten Jahr.
Wie ich aus euren schönen Berichten sehen kann, habt ihr eine gute Zeit und kommt gut voran. Viele Grüße und weiterhin „fair winds“
Euer Günther
Hallo Günther, vielen Dank für Deine Nachricht. Auf den Tuamotus wird die Bora sich bestimmt wohl fühlen. Wir fanden es toll dort. Hoffe, Ihr habt Euch wieder zuhause gut eingelebt. Liebe Grüße in die Heimat, Heide